Zinswende und Wohnungsbau: Der Druck auf den Neubau wächst
Zinswende und Wohnungsbau: Der Druck auf den Neubau wächst
Die Bau- und Wohnungswirtschaft steht unter immensem Druck. Eine zentrale Ursache: die deutlich gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten. Wie gravierend die Auswirkungen dieser Entwicklung sind, zeigen aktuelle Analysen von Arnt von Bodelschwingh (RegioKontext) und Dietmar Walberg (ARGE e. V.), die zum diesjährigen Wohnungsbau-Tag vorgestellt wurden. Die Studienergebnisse liefern klare Fakten – und drängen auf schnelles Handeln.
Neubau kaum noch wirtschaftlich darstellbar
In den vergangenen Jahren sind die Kosten für den Wohnungsneubau kontinuierlich gestiegen – getrieben von gestiegenen Anforderungen, Material- und Energiepreisen sowie einem zunehmenden Fachkräftemangel. Besonders einschneidend ist jedoch die sogenannte Zinswende: Nachdem über viele Jahre sehr günstige Finanzierungskonditionen herrschten, haben sich die Bauzinsen seit 2022 mehr als verdreifacht.
Das bedeutet: Eine durchschnittliche Neubauwohnung verursacht heute monatliche Wohnkosten, die für viele Haushalte schlicht unerschwinglich sind. Selbst bei gleichbleibender Qualität und Fläche steigen die Belastungen für Mieter oder Käufer massiv. In der Folge brechen private Investitionen ein, Wohnungsunternehmen melden Projekte zurück oder stoppen sie ganz – die Neubautätigkeit geht drastisch zurück.
Dringender Handlungsbedarf
Die Analyse von Bodelschwingh und Walberg zeigt: Wenn der Neubau wieder in Schwung kommen soll, braucht es entschlossene Maßnahmen. Dazu gehören gezielte Förderprogramme für den Mietwohnungsbau, die Reduktion bürokratischer Hürden sowie die Vereinfachung von Standards. Gleichzeitig braucht es neue, kooperative Ansätze, um bezahlbaren Wohnraum gemeinsam mit Kommunen, Bauwirtschaft und Wohnungsunternehmen zu realisieren.
Einblicke auf der CONBAU Nord 2025
Eines steht fest: Die Zinswende ist gekommen, um zu bleiben. Die Branche muss ihre Strategien anpassen – und braucht dafür fundierte Analysen und belastbare Perspektiven. Umso mehr freuen wir uns, Arnt von Bodelschwingh auch in diesem Jahr erneut als Speaker bei der CONBAU Nord 2025 begrüßen zu dürfen. Seine Einblicke versprechen erneut spannende Impulse zur Zukunft des Wohnens in herausfordernden Zeiten.
Zum Beispiel hier: „Demografie und Wohnwandel - Neue Wohnformen" mit Arnt von Bodelschwingh, Prof. Dr. Marcus Menzl und Matthias Günther. Moderiert von Dr. Tillman Prinz.
Am 11.09.2025 von 11:00 – 12:30 Uhr im Holstenhallen Congress Center Neumünster
CONBAU Nord 2025