NEWS: Künstliche Intelligenz revolutioniert die Bauplanung
Künstliche Intelligenz (KI) ist dabei, die Bauplanung grundlegend zu verändern – von der ersten Entwurfsidee bis hin zur Umsetzung auf der Baustelle. Was lange als Zukunftsvision galt, wird heute in Forschung und Praxis zunehmend Realität: KI-gestützte Systeme analysieren riesige Datenmengen, erkennen Muster, bewerten Risiken und liefern Entscheidungsgrundlagen, die schneller und oft präziser sind als herkömmliche Planungsmethoden.
Ein zentrales Anwendungsfeld ist der Einsatz von KI bei der Erstellung digitaler Zwillinge. An der Technischen Universität München (TUM) forscht der Lehrstuhl für Computational Modeling and Simulation daran, wie Bauabläufe und Gebäudeverhalten realitätsnah simuliert werden können – inklusive Umweltfaktoren, Nutzerverhalten und Materialalterung. Auf dieser Basis lassen sich Planungsfehler frühzeitig erkennen und Optimierungen bereits vor Baubeginn umsetzen.
Auch die Ressourceneffizienz profitiert von KI: Tools wie generative Design-Algorithmen berechnen hunderte Varianten eines Bauprojekts und schlagen ressourcenschonende, kosteneffiziente Lösungen vor – angepasst an Zielvorgaben wie CO₂-Bilanz, Budget oder Platzbedarf. Eine Analyse von Roland Berger und dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes („Bauindustrie 2030“) zeigt, dass KI künftig ein zentraler Hebel zur Produktivitätssteigerung in der Branche sein wird.
Der Branchenverband Bitkom betont in seinem Report „KI in der Bauwirtschaft“ (2023) zudem, dass KI nicht nur Planer, sondern auch Baustellenmanagement und Gebäudebetrieb unterstützt – etwa durch Prognosen für Materialverfügbarkeit, automatisierte Terminplanung oder intelligentes Energiemanagement.
Auch wenn viele dieser Technologien sich noch in der Erprobung befinden, ist klar: KI verändert nicht nur, wie wir bauen – sondern auch, was wir bauen können. Für die Bauwirtschaft bedeutet das enorme Chancen für Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit – vorausgesetzt, Kompetenzen und Infrastruktur werden gezielt weiterentwickelt.
QUELLEN: bitkom.org, Technischen Universität München
CONBAU Nord 2025