NEWS: Künstliche Intelligenz in der Planungspraxis – zwischen Hype und Realität

Künstliche Intelligenz ist längst mehr als ein technisches Schlagwort – sie beginnt, die Bauplanung konkret zu verändern. Anwendungen reichen von der automatisierten Bildauswertung auf Baustellen über intelligentes Vertrags- und Formularmanagement bis hin zu generativem Design in BIM-Projekten. Besonders im Bereich der Objektüberwachung und Baudokumentation kommen KI-basierte Tools bereits erfolgreich zum Einsatz: So analysieren Systeme wie Buildots oder Disperse Baustellenfotos in Echtzeit auf Abweichungen von Soll-Plänen, Sicherheitsverstöße oder Qualitätsmängel.

Auch im Backoffice bringt KI Effizienz: Das Beratungsunternehmen Drees & Sommer hat etwa KI-gestützte Formulare eingeführt, mit denen über 90 % der Bearbeitungszeit in Standardprozessen eingespart werden konnten. PlanRadar berichtet von ähnlichen Anwendungsfällen bei der automatisierten Mängelverwaltung und Kommunikation mit Projektbeteiligten. In BIM-Projekten kommt KI bei der Variantenbildung, Kostenoptimierung und Simulation von Lebenszyklusdaten zum Einsatz – ein enormes Potenzial für nachhaltigeres Bauen.

Doch mit dem Fortschritt kommen neue Herausforderungen: Wer haftet bei Fehlern, die durch eine KI-Entscheidung entstehen? Welche Daten dürfen verarbeitet werden, und wie werden Bias und Intransparenz vermieden? Der gezielte Einsatz von KI setzt neben technischer Reife auch verantwortungsvolle Rahmenbedingungen voraus – von Datenschutz bis hin zu rechtlichen Leitplanken. In Deutschland existieren bislang kaum verbindliche Vorgaben, sodass viele Akteure im Graubereich agieren oder zögern.

 

QUELLEN: TAE – Technische Akademie Esslingen, PlanRadar, bauforumstahl e.V

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