NEWS: Digitalisierung im Bauwesen – Hoher Anspruch, große Hürden
Die Digitalisierung im Bauwesen bleibt trotz politischer Zielsetzungen und technischer Fortschritte weiter hinter den Erwartungen zurück. Laut der aktuellen PwC-Baustudie 2025 bewerten 82 % der Bauunternehmen in Deutschland ihr eigenes digitales Know-how als ausbaufähig. Zwar wird der Nutzen digitaler Tools prinzipiell anerkannt, doch in der praktischen Umsetzung hapert es weiterhin erheblich...
Nur rund 40 % der Unternehmen sehen derzeit konkrete Kosteneinsparungen durch den Einsatz digitaler Lösungen wie Building Information Modeling (BIM), digitalen Zwillingen oder KI-basierter Planungssoftware. Besonders kleine und mittelständische Betriebe berichten von hohen Investitionshürden, fehlender Standardisierung und mangelnder Schulung ihrer Belegschaften. Ein wesentlicher Bremsklotz bleibt zudem die überbordende Bürokratie: 93 % der Befragten fordern gezielte regulatorische Entlastungen, um digitale Genehmigungs- und Abstimmungsprozesse effizienter umzusetzen.
Besonders kritisch zeigt sich der zunehmende Fachkräftemangel: Viele Bauunternehmen verfügen schlichtweg nicht über das notwendige IT-Personal, um die komplexen digitalen Systeme einzuführen und zu betreuen. Gleichzeitig wächst der Druck vonseiten der Auftraggeber, digitalisierte und transparente Bauabläufe anbieten zu können – insbesondere bei öffentlichen Großprojekten.
Die Studie verdeutlicht: Ohne gezielte Förderung, mehrheitlich praxistaugliche Softwarelösungen und kompetente Schulungsangebote wird der Digitalisierungsfortschritt im Bauwesen nur schleppend vorankommen. Damit liefert sie auch wichtige Impulse für Diskussionen wie sie auf der CONBAU Nord 2025 geführt werden: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Und was braucht es jetzt konkret?
QUELLE: PwC Baustudie 2025, BauInfoConsult, Juni 2025
CONBAU Nord 2025